In der sechsten Kohorte dreht sich die Erhebung wesentlich um die Vorbereitung, Unterstützung und Durchführung der Studienprojekte und Unterrichtsvorhaben.
Die Ergebnisse der Befragung der siebten Kohorte des Praxissemesters beziehen sich – wie bereits in den ersten sechs Kohorten – vorrangig auf weibliche Studierende.
Die Studierenden in der Vorbereitung des Praxissemesters glauben, die Fähigkeiten des Standards Erziehung zu diesem Zeitpunkt bereits in mittlerem Maße erworben zu haben. Dagegen haben die Kompetenzen der anderen Standards, vor allem Diagnose und individuelle Förderung, Forschendes Lernen sowie allen voran Innovation noch beträchtlichen Spielraum für Entwicklung.
Über die Schulformen hinweg betrachtet wird der Aussage, man werde mit hinreichend berufsnotwendigem theoretischem Wissen ausgestattet am höchsten zugestimmt. Dem folgen mit gleicher Zustimmung, man werde als Lehramtsstudent Wert geschätzt, es würden inhaltliche Bezüge zum Berufsfeld hergestellt, aber auch es fehlten Bezüge zum Beruf als Lehrer/in. Ein mittleres Maß an Zustimmung erfahren auch die Aussagen, die bildungswissenschaftlichen Inhalte würden in Bezug zur Lehrerrolle behandelt und es werde ein forschend-lernender Zugang zum Berufsfeld ermöglicht. Mit niedrigen Werten abgelehnt werden die Items, es sei ein Zusammenhang zwischen den Inhalten der Bildungswissenschaft und denen der Fachdidaktiken zu erkennen, man zweifle am Sinn des Studiums, man erhielte viele Einblicke in die Schulpraxis und man werde gut auf den Beruf vorbereitet. Diese signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Aspekten des Berufsbezugs stehen in signifikanter Interkation mit den Schulformen.
Deutlich werden die sehr unterschiedlichen Bewertungen zwischen den sieben Fächern, die von den Studierenden an erster Stelle genannt werden. Während der Schnitt über diese Fächer nur gerade bei einer mittigen Bewertung liegt, gibt es Fächer wie Fach X3 und Fach X0, die mit "stimmt eher" und darüber eine zufriedenstellende Beurteilung erhalten. Die Fächer X2 und X21 liegen nah beim Gesamtmittelwert; Fach X9, Fach X12 und vor allem Fach X1 dagegen erhalten sehr unbefriedigende Werte, die bei "stimmt weniger" liegen.
Sehr ähnlich liegen die Verhältnisse, wenn die Fragen für das an zweiter Stelle genannte Fach beantwortet werden. Die Anzahl verschiedener Fächer ist dann höher.
Bis auf 55 Personen – vor allem aus dem Lehramt für Berufskollegs – geben alle Befragten Antworten auf die Frage nach ihren Erwartungen an die Vorbereitungsseminare in der Bildungswissenschaft. Abgesehen von nicht zuzuordnenden Antworten fallen die meisten Antworten in die Kategorien "Lehrerpersönlichkeit" und "Planung, Durchführung, Auswertung von Unterricht", gefolgt von der Vorbereitung auf "das Praxissemester allgemein", "Didaktik", "Praxis (Verbindung Theorie und Praxis)", "die Reaktion auf (Extrem-) Situationen" und "Heterogenität/Inklusion".
Bis auf 29 Personen antworten alle auch auf die Frage nach den Erwartungen, die sie an die Vorbereitungsseminare in den Fächern haben. Durch Aufzählungen und Mehrfachnennungen von Aspekten kommt es zu 608 Antworten, wobei diese sich noch deutlicher auf die Vorbereitung auf "(guten) Unterricht, Unterrichtsplanung/ Unterrichtsskizzen und Unterrichtsvorhaben" konzentrieren – wobei bei den letztgenannten die für den Modulbericht durchzuführenden Vorhaben gemeint sein können oder der Begriff davon unabhängig verwendet wird. Es folgen die Kategorien der Vorbereitung auf "Methoden", den "Praxisbezug/die Theorie-Praxis-Verbindung", "(Fach-)Didaktik" sowie "DiF/Differenzierung/Heterogenität/Inklusion". Im Bereich "Methoden" ist dieser manchmal mit Aspekten der Unterrichtsplanung, aber auch mit solchen der Didaktik verbunden, so dass diese Kategorien nicht sehr trennscharf sind. Recht häufig finden sich vollkommen uneindeutige Nennungen wie "Vorbereitung auf das Praxissemester" oder "spezifisches Wissen". Deutlich ist, dass das Fach im Wesentlichen mit Unterricht und Didaktik/Methoden gleichgesetzt wird.
29 Aussagen bilden die sechs Skalen Theoriebindung, Forschendes Lernen, außerunterrichtliche Aktivitäten, Rückmeldung und Hospitation durch Lehrende, Unterrichten und Rückmeldung durch Lehrer/innen und Schüler/innen. Dazu kommen sechs Einzelaussagen.
Alle Erwartungen an das Praxissemester außer Forschendes Lernen liegen bei "eher wichtig" und darüber. Am wichtigsten ist es den angehenden Praktikant/inn/en, im Praxissemester Kompetenzen für den Vorbereitungsdienst zu erwerben und an der Schule willkommen zu sein, Kompetenzen für die verbleibenden Semester zu erwerben, Unterricht mit Lehrer/inne/n vorzubereiten, eigenen Unterricht beurteilen zu lernen, Rückmeldungen durch Schüler/innen und Lehrer/innen zu erhalten, mit dem Kollegium und kooperieren und zu unterrichten (Sequenzen, Stunden, alle Fächer und Unterrichtsvorhaben). Die nächsthöchste Erwartung richtet sich daran, Schule auch außerhalb von Unterricht kennenzulernen bzw. in den schulischen Alltag eingebunden zu sein und Rückmeldung durch Lehrende des ZfsL und der Universität zu erhalten. Auch der Bezug zu Theorien, der zwar die zweitniedrigste Wichtigkeit hat, liegt noch bei eher wichtig.
Es werden hier die Vorbereitung und Planung von Unterrichtsvorhaben und Studienprojekten in den Vorbereitungsseminaren der Fächer und der Bildungswissenschaft in den Blick genommen. Zusätzlich wird nach weiteren, von den Projekten und Vorhaben unabhängigen Inhalten der Vorbereitungsseminare gefragt.
Zur Erfassung der Projektplanung werden beiden Skalen inhaltlich-methodische Vorbereitung und Umsetzung gebildet. Die Studierenden geben an, die Erkundung sei methodisch-inhaltlich eher gründlich geplant worden. Ein Blick in die Einzelitems dieser Skala zeigt, dass die theoretische Herleitung mit Festlegung der Fragestellung eher ausführlich behandelt wurde, ebenso wurden das Forschungsdesign und die Erhebungsinstrumente eher gründlich besprochen. Eher oberflächlich dagegen wurde nach Meinung der Befragten die Umsetzung insgesamt vorbereitet: Die Durchführungsmodalitäten an der Schule wurden nur etwas mehr als oberflächlich, noch geringer wurden zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeiten der Auswertung besprochen. Für die Studierenden aller Schulformen gilt die Abfolge inhaltlich-methodische Planung, Forschende Haltung und zuletzt Umsetzung in der Schule. Insgesamt betrachtet sind die Ergebnisse der Vorbereitung auf die Studienprojekte durch die Vorbereitungsseminare der Bildungswissenschaft zufriedenstellend: Die Erkundung wurde auf der Grundlage bildungswissenschaftlicher Theorie(en) inhaltlich methodisch geplant, ein Gegenstand der Erkundung wurde aus dem Handlungsfeld Schule ausgewählt, die Projekte sind an die Rahmenbedingungen der Schulen adaptierbar und eine forschende Haltung wurde angebahnt. Dem entspricht die eher hohe Zustimmung aller Studierender (also ohne Schulformunterschiede) zu der Aussage, ein Studienprojekt sei insgesamt (ohne Bewertung von Einzelaspekten) in eher hohem Maße geplant worden.
Die geplanten Erkundungen richten sich zu 94,2% auf Bereiche des Unterrichts, zu 16,5% – also mit wenigen Doppelnennungen – auf außerunterrichtliche Bereiche des Schullebens/der Schule.
15 Aussagen lassen sich unter der fachlichen Fragestellung zu der Skala inhaltliche Planung zusammenfassen. Dazu kommen auch hier fünf Fragen nach der Exemplarizität der Vorbereitung, die als Skala Durchführungsplanung zusammengefasst werden.
Über alle Fächer gemittelt liegen die Einschätzungen der beiden Vorbereitungsaspekte (teils mit durch die Fachunterschiedlichkeit hohen Streuungen) zwischen eher gründlich bzw. stimmt eher und oberflächlich bzw. stimmt weniger. In den Vergleichen der erst- und der zweitgenannten Fächer zeigen sich sehr starke Unterschiede zwischen diesen, so gut wie keine dagegen zwischen den verschiedenen Aspekten der Vorbereitung sowie auch keine Interaktionen zwischen Fach und Aspekt. Bei den erstgenannten Fächern findet diese gleichwertige Umsetzung in den Fächern X0, X1 und X21. Im Fach X2 übersteigt die inhaltliche die Durchführungsplanung, im Fach X3 ist das umgekehrt, ohne dass dies zu einer signifikanten Interaktion zwischen Aspekt und Fach führt. Die jeweils überwiegend ausgeprägte Planungsvariante liegt dies auf hohem Niveau, während im Fach X0 beide Planungsarten hoch ausgeprägt sind. Von praktisch keiner Planung muss in den Fächern X1 und X21 ausgegangen werden.
Ähnliche Verhältnisse zeigen sich bei den an zweiter Stelle angegebenen Fächern; auch hier gibt es keine Unterschiede zwischen den Aspekten und keine Interaktion. Die gleich hohe oder niedrige Planung in beiden Aspekten trifft für alle Fächer zu mit Ausnahme von Fach X2 und X12, in denen die inhaltliche Planung der der Durchführung überschreitet, sowie von Fach X17, in denen die Ausprägungen umgekehrt differieren. Zu den sehr gut vorbereitenden Fächern kommen hier die Fächer X6, X18, X19 und X22 hinzu; im Mittelfeld liegen die Fächer X7 und X12, den Schluss bilden auch hier die Fächer X1 sowie zusätzlich X5, X10 und X17. Grundsätzlich (hier mit Ausnahme von Fach X3 als erstgenanntes Fach) findet sich die Betonung des Inhaltlichen in den Fächern, die sich im Laufe der Evaluation als die "gut" bewerteten Fächer herausgestellt haben. Dies liest sich so, dass bei einem Übersteigen der inhaltlichen Planung durch die Offenheit und Adaptierbarkeit in der Durchführung insgesamt kaum geplant wird und viel der Praxisphase überlassen wird.
Ein grober Vergleich (die Aussagen sind nicht ganz identisch) zwischen der Vorbereitung in den Bildungswissenschaften und den Fächern ergibt, dass die Bewertungen in den Fächern kaum merklich unterhalb der der Bildungswissenschaften liegen (Mittelwertunterschiede bei ca. .30).
Anhand inhaltlicher Richtlinien des DoKoLL lassen sich für die Bildungswissenschaft und die beiden Fachdidaktiken die identische Skalen Unterrichtliche Aufgaben, Begleitung von Lernprozessen, Reflexion von Unterricht, Außerunterrichtliche und erzieherische Aufgaben, Ziele des Praxissemesters, Leistungsbeurteilung und Diagnose für die übergeordneten Themen bilden.
Praktisch alle Themen werden nur bestenfalls oberflächlich behandelt. Lediglich die Ziele, Inhalte und Aufgaben des Praxissemesters werden eher gründlich besprochen.
Befriedigende Werte erzielt nur der nicht inhaltlich zu beschreibende Themenbereich Ziele, Inhalte und Aufgaben des Praxissemesters sowie ansatzweise die Behandlung unterrichtlicher Aufgaben, beides mit Ausnahme der Fächer X1 und X5, für den Bereich unterrichtlicher Aufgaben auch der Fächer X10 und X22. In Diagnose schneiden auch Fach X2 als erstgenanntes und die Fächer X3 und X19 sowie in Begleitung von Lernprozessen die Fächer X0 als erstes und X2 als erstes und zweites Fach, die Fächer X18 und X19, in Reflexion von Unterricht die Fächer X2, X3 und X19 gut ab. Im Mittelfeld liegt die Begleitung von Lernprozessen – dies wird in den beiden Fächern X2, X3, X18, X19, X22 und X0 als erstem Fach eher gründlich behandelt. Alle anderen Themen Reflexion von Unterricht, Diagnose, außerunterrichtliche Aufgaben und Leistungsbeurteilung werden nach Angabe der Studierenden nur bestenfalls oberflächlich behandelt; positive Ausnahmen sind hier die Fächer X2, X3 und X19. Zudem sind erwartungsgemäß die Unterschiede zwischen den Fächern in der bekannten Art groß: Besonders niedrig sind die Bewertungen in den Fächern X1, X10, X5 und X22, am höchsten in X0, X2, X3 und X19. Im Vergleich zu den vorhergehenden Kohorten fällt Fach X6 ab.
Wird über die Fächer gemittelt, zeigt sich, dass es nur wenige Unterschiede zwischen der Bildungswissenschaft und den Didaktiken der Fächer gibt. Auch wenn sich insgesamt ein geringer Vorsprung in der Bildungswissenschaft andeutet, finden sich Unterschiede nur in der Behandlung von außerunterrichtlichen und erzieherischen Aufgaben (ES(BiWi-Fächer) = .74), was mit der unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunktsetzung zwischen diesen beiden Studienbereichen zu erklären und damit zu erwarten ist. Zudem scheint die Bildungswissenschaft auch der Ort zu sein, dem die Information über die Ziele, Inhalte und Aufgaben des Praxissemesters zukommt, obwohl dies auch der Inhalt ist, dem die Vorbereitungsseminare der Fächer mehr nachkommen als den anderen Themenbereichen. Insgesamt betrachtet wird hier noch einmal sehr deutlich, dass alle sonstigen übergeordneten Themen nur oberflächlich behandelt werden und dass neben den Zielen nur das Thema Unterricht entscheidend zu sein scheint
Es wird der Bezug der Vorbereitung auf die kommende Praxisphase erhoben, einmal als Bezugnahme des Seminars auf die Praxisphase und einmal als erwartete Anwendbarkeit der behandelten Dinge in der Praxis.
Die Bildungswissenschaft wird unter dieser Perspektive in beiden Aspekten gleichermaßen zufriedenstellend mit "stimmt eher" beurteilt. Die Bewertung der beiden Aspekte in den Vorbereitungsseminaren der Fächer (über die Fächer gemittelt) unterscheidet sich nicht voneinander und liegt sowohl für das erst- als auch das zweitgenannte Fach nur geringfügig niedriger als in der Bildungswissenschaft. Die Fächer unterscheiden sich darin jedoch sehr deutlich: In besonders hohem Maße ist der Bezug in den Fächern X0, X2, X3, X6, X7, X18, X19 und X22 gegeben, in eher hohem Maße auch in allen anderen außer X1 und X10 sowie in der Bildungswissenschaft.
Es wurde die Frage danach gestellt, wie gut bzw. schlecht die Studierenden sich insgesamt in den zwei zu nennenden Fächern und der Bildungswissenschaft auf die Praxisphase vorbereitet fühlen. Zwischen der Bildungswissenschaft und den gemittelten Fächern gibt es keinen Unterschied. Die Bewertungen zeigen die Tendenz, dass die Studierenden sich in der Bildungswissenschaft und dem erst genannten Fach eher gut, im zweitgenannten Fach an der Grenze zu eher schlecht und eher gut vorbereitet fühlen. Erwartungsgemäß finden sich wieder die bekannten Unterschiede zwischen den Fächern: Die besten Beurteilungen erhalten die Fächer X0, X2, X18 und X19, gefolgt von den Fächern X3, 6X, X21, X22, X7, X9, X17, X22 und der Bildungswissenschaft. Im Mittelfeld liegt das Fach X21, die Schlusslichter bilden X10, X1 und X5.
In allen Fällen spielen der wahrgenommene Bezug der Vorbereitungsseminare zur kommenden Praxisphase, aber auch die inhaltsneutrale Information über die Ziele, Inhalte und Aufgaben des Praxissemesters eine Rolle in dieser Einschätzung.
In der Bildungswissenschaft sind es zudem die inhaltlich-methodische Vorbereitung des Studienprojekts und die Besprechung und Analyse unterrichtlicher Aufgaben, die dazu führen, dass die Befragten sich durch die Bildungswissenschaft gut vorbereitet fühlen.
Für das gemittelte an erster Stelle genannte Fach sind es neben dem Bezug zur Praxisphase und der Information über die Ziele des Praxissemesters die inhaltliche Planung des Unterrichtsvorhabens und die Besprechung und Analyse unterrichtlicher Aufgaben; für das zweitgenannte Fach dagegen zählt zusätzlich zu Bezug und Zielinformation der übergeordnete Aspekt Leistungsbewertung und -rückmeldung zu den Umständen, die das Gefühl einer insgesamt guten Vorbereitung erklären.
Es wird beim Wechsel vom Vor- zum Begleitseminar sehr deutlich, dass zwei bis drei Themen die Erwartungen an die Begleitung in der Bildungswissenschaft dominieren, nämlich die Unterstützung beim Studienprojekt und beim Schreiben des Modulabschussberichts sowie Hilfestellung bei allgemeinen in der Praxisphase aufkommenden Fragen und Problemen. Auch der Austausch über die Erfahrungen in der Praxisphase ist von Bedeutung. Die sonst immer wieder zu findenden Themen wie Praxisbetonung und Didaktik verschwinden daneben fast.
Es werden hier geringfügig mehr verschiedene Themen angesprochen, der Trend ist jedoch derselbe wie für die Bildungswissenschaft: Es wird vor allem eine Eingehen auf Unterricht in den verschiedensten Formen (Unterrichtsplanung, -durchführung, -reflexion und -reihen bzw. -vorhaben) erhofft, gefolgt von allgemeiner Hilfestellung bei Problemen aller Art in der Praxisphase, der Hilfe bei der Erstellung des Berichts, dem Austausch über die Erfahrungen und zusätzlich der Möglichkeit der Reflexion, die hier über den Austausch hinausgeht.
Jeder ist gemäß seiner studierten Schulform eingesetzt. Studierende mit dem angestrebten Abschluss Haupt-, Real- und Gesamtschule sind vorrangig an Realschulen und Studierende mit Abschluss Gymnasium/Gesamtschule vor allem an Gymnasien eingesetzt. Studierende der sonderpädagogischen Förderung absolvieren Ihr Praktikum alle an Förderschulen.
Vier für alle drei Lernorte (universitäres Begleitseminar, ZfsL, Schule) gleiche Skalen – Planungsaspekte von Unterricht, Planung von Unterrichtsvorhaben, Diagnose, Prüfen/Entwickeln) – messen das Ausmaß, mit dem diese Inhalte kennengelernt werden. Dazu kommen die beiden Skalen Evaluation von Unterricht und Entwicklung und Durchführung von Studienprojekten in der Bildungswissenschaft.
Planungsaspekte von Unterricht werden insgesamt am besten kennengelernt vor der Planung der vorgeschriebenen Unterrichtsvorhaben, diese besser als Diagnose und diese besser als das Prüfen und Weiterentwickeln von Unterrichtskonzepten. In allen Aspekten trägt nach Angaben der Studierenden der Lernort Schule am meisten zum Kennenlernen bei und die Begleitung der Universität tendenziell mehr als die der ZfsL. Was Planungen angeht, so liegt der Beitrag der Universität in beiden Aspekten gleich hoch, während die Planung von Unterricht allgemein mehr an den ZfsL, die der durchzuführenden Unterrichtsvorhaben ebenso wie Diagnose und Prüfen und Entwickeln von Unterrichtskonzepten mehr an der Universität stattfinden. Die Effekte sind allerdings alle sehr klein.
Anders sieht es mit den Inhalten aus, die eher der Bildungswissenschaft zuzuordnen sind. Hier werden sowohl die Evaluation als vor allem auch die Vorbereitung der Studienprojekte vorrangig an der Universität behandelt und vergleichbar weniger bis gar nicht am ZfsL und an der Schule. Im Bereich der Planung der Studienprojekte sind diese Unterschiede zwischen den Lernorten besonders deutlich.
Das Ausmaß, mit dem die verschiedenen fachlichen Aspekte kennengelernt werden, unterscheidet sich am Lernort Schule zwischen den Studierenden, die an den verschiedenen Schulformen eingesetzt sind, nicht so an der Universität und im ZfsL: Am Lernort Universität liegen die Angaben für das Kennenlernen der Inhalte zum Thema Diagnose und Prüfen bzw. Weiterentwickeln von Unterrichtskonzepten in allen Schulformen gleichweit unter denen für Unterrichtsplanungen. Am ZfsL werden ebenfalls beide unterrichtsbezogenen Aspekte in allen Schulformen intensiver behandelt als Diagnose und Prüfen/Entwickeln, dabei die Planung guten Unterrichts noch mehr als die der Unterrichtsvorhaben. Am niedrigsten liegt die Behandlung aller Themen an den ZfsL für die Berufskollegs. Abgesehen von den Inhalten sind hier keine Faktoren signifikant, dennoch ist die niedrigere Bewertung der Praktikant/inn/en am ZfsL für Berufskollegs sehr deutlich. Am Lernort Schule unterscheiden sich die Schulformen insgesamt nicht voneinander. Die Planung guten Unterrichts wird am höchsten wahrgenommen, die Planung der Unterrichtsvorhaben und Aspekte von Diagnose folgen in vergleichbarer Höhe vor Fragen des Prüfens und Weiterentwickelns von Unterrichtskonzepten. Für die Schulformen Real- und Förderschule werden Inhalte der Diagnose intensiver kennengelernt als die der Planung von Unterrichtsvorhaben. Im Bereich der Bildungswissenschaft finden sich kaum schulformspezifische Unterschiede.
Hinsichtlich der Unterrichtsfächer zeigen sich die Unterschiede, die sich in so gut wie allen Fragestellungen über die Kohorten hinweg manifestieren: Insgesamt am besten mit befriedigenden Werten beurteilen die Studierenden des Faches X2 das Kennenlernen der vier Aspekte. Ebenfalls im befriedigenden Bereich liegen die Einschätzungen der Studierenden im Fach X0, obwohl der Abstand groß ist. Es folgen in der Mitte die Studierenden der Fächer X6 und X14 und etwas niedriger die der Fächer X0 und X3. Am Ende liegen die Bewertungen der Studierenden in den Fächern X1 und X5.
In diesem Block dreht es sich darum, in welchem Maße diese Theorien in der Vorbereitung und Begleitung behandelt wurden. Über die Fächer gemittelt liegen alle Bewertungen in einem mittleren bis guten Bereich. Für die Reflexion eigenen Unterrichts werden in den Vorbereitungsseminaren am wenigsten und für die Planung dieses Unterrichts werden in denselben Seminaren am ehesten Theorien erlernt. Die Urteile für die Begleitseminare sind für Planung, Durchführung und Reflexion gleich und liegen zwischen diesen beiden zuvor genannten auf zufriedenstellendem Niveau.
Bei den beiden getrennten Analysen nach Fächern zeigen sich die aufgrund der vorherigen Evaluationsdurchgänge erwarteten großen Unterschiede zwischen den Fächern. In den Vorbereitungsseminaren werden vor allem Theorien zur Planung von Unterricht behandelt. Insgesamt betrachtet schneiden die Fächer X2 extrem, die Fächer X0, X6, X18, X19, X11, X9 und X3 sehr gut und die Fächer X22, X10, X5 und X1 sehr schwach ab. n den Begleitungsseminaren finden sich in den Fächern X0, X6, X1, X2, X10 und X18 keine Unterschiede in der Behandlung der Theorien für die drei Aufgaben, d.h., die Reflexionstheorien sind relativ betrachtet im späteren Semester höher vertreten. Planungs- und Durchführungstheorien liegen vergleichbar über denen für Reflexion in den Fächern X5, X19 und X11 und niedriger in den Fächern X9 und X3; im Fach X22 besteht eine Differenz nur zwischen dem Kennenlernen von Planungs- und Reflexionstheorien. Die Fächer X0, X6, X2, X3, X18, X19, X22 und X11 haben hier eher gute Werte, die Fächer X10 und X1 die niedrigsten, während sich die beiden Fächer X5 und X9 in der unteren Mitte befinden.
Es wird danach gefragt, in welchem Maße diese Unterstützung stattfand und inwieweit dies förderlich bzw. einschränkend für die tatsächliche Durchführung der Vorhaben war. Die Intensität der Behandlung der verschiedenen auf die Vorhaben bezogenen Themen unterscheidet sich fächerunabhängig nicht voneinander; sie liegen über alle Fächer gemittelt bei "oberflächlich" mit Ausnahme der Unterstützung bei der Durchführung, die als "eher gründlich" beschrieben wird.
Die Fächer unterscheiden sich hinsichtlich der Themenbehandlung in der erwarteten Weise deutlich voneinander: Über alle Themen hinweg betrachtet schneiden die Fächer X18, X2, X3 besonders gut ab, in guter Mitte befinden sich die Fächer X6 und X0, während die beiden Fächer X0 und X5 die Schlusslichter bilden. Die Unterstützung der Vorhabendurchführung ist das am intensivsten behandelte Thema, wenn von den Fächern X5 und X1 abgesehen wird. Am Schluss befindet sich mit einem mittigen Wert die Unterstützung einer forscherischen Sicht auf das Unterrichten, deutlich am meisten im Fach X18 und so gut wie gar nicht im Fach X1. Die drei restlichen Themen, Auswertung der Vorhaben und Reflexion der Ergebnisse sowie die Anpassung der Vorhaben an schulische Gegebenheiten liegen in der Mitte der Möglichkeiten, dabei in den Fächern X5, X1 und X10 am wenigsten, in X2 am ehesten.
Unabhängig vom Ausmaß der Behandlung und ohne Rückbezug zu bestimmten Fächern tendiert die dadurch erhaltene Hilfe zu eher hoch mit Ausnahme der Unterstützung einer forscherischen Haltung auf Unterricht, die als zwischen eher hoch und eher niedrig eingeschätzt wird. Die Betrachtung der Fragestellungen zeigt bedeutsame Zusammenhänge mit der wahrgenommenen Konsequenz für die Vorhabendurchführung: Je weniger ein auf das Unterrichtsvorhaben bezogenes Thema im Seminar behandelt wurde, desto weniger hilfreich wird dies bei der tatsächlichen Durchführung empfunden. Bei allen Themen entsteht der Eindruck von Hilfe bei den Unterrichtsvorhaben schon bei oberflächlicher im Gegensatz zu gar keiner Behandlung und ist über die Stufen der Behandlung als stetig zu bezeichnen.
Gefragt wurde hier danach, inwieweit Themen besprochen wurden, die sich auf die eigene Entwicklung, auf den Rückbezug auf Theorien, außerunterrichtliche Schulerfahrungen und die Erstellung der Berichte beziehen.
Im Gesamtblick über die Fächer hinweg werden alle Inhalte außer dem Aufgreifen von Fragestellungen aus der Praxis und der Unterstützung der Berichterstellung, die beide vergleichbar eher gründlich besprochen werden, nur im mittleren Bereich behandelt. Dies spiegelt sich auch in den hier verglichenen Fächern wider. Lediglich in den beiden Fächern X2 und X18 wird (fast) alles gründlich behandelt. Auch Fach X3 liegt für die meisten Inhalte bei dieser positiven Bewertung, dies trifft ebenso auf Fach X6 zu. Das in anderen Aspekten und Durchgängen gut bewertete Fach X0 passt sich hier der Beurteilung der Fächer insgesamt an. In den beiden Fächern X1 und X5 liegt die Behandlung aller Themen außer einer gründlichen Unterstützung der Modulabschlussberichte bei "eher oberflächlich" bzw. bestenfalls auf der Mitte für das Aufgreifen von Fragestellungen aus der Praxis.
Zunächst ist von Interesse, ob die Forschungsfrage, die -methode und die Auswertung des Studienprojekts vor der Praxisphase intensiver vorbereitet und in der Begleitung intensiver aufgegriffen werden müssen als es der Fall ist. Allen Aussagen wird mit fast "stimmt eher" zugestimmt.
Alle fünf genannten Aspekte – Anpassung des Projekts an schulische Gegebenheiten, Unterstützung der Projektdurchführung, Möglichkeiten der Projektauswertung, Reflexion der Ergebnisse, Unterstützung forschender Haltung – werden in den Begleitseminaren eher gründlich behandelt, dabei die Unterstützung der Projektdurchführung und einer forschenden Haltung geringfügig vor der Anpassung des Projekts an schulische Gegebenheiten.
Unabhängig vom Ausmaß der Behandlung wird die dadurch erhaltene Hilfe als eher bis sehr hoch eingeschätzt. Auch für die Bildungswissenschaft zeigen sich bedeutsame Zusammenhänge mit der wahrgenommenen Konsequenz für die Vorhabendurchführung: Je weniger ein auf das Studienprojekt bezogenes Thema im Seminar behandelt wurde, desto weniger hilfreich wird dies bei der tatsächlichen Durchführung empfunden. Bei allen Themen entsteht der Eindruck von Hilfe bei den Studienprojekten schon bei oberflächlicher im Gegensatz zu gar keiner Behandlung und ist über die Stufen der Behandlung als stetig zu bezeichnen.
Mit Ausnahme des Rückbezugs von Praxiserfahrungen auf didaktische Theorien, dem Aufzeigen des Nutzens didaktischer Theorien für die Interpretation der Praxiserfahrungen und dem Aufgreifen außerunterrichtlicher Schulerfahrungen werden die projektunabhängigen Themen Thematisierung eigener Entwicklungsschritte, Aufgreifen von Fragestellungen aus der Praxis und vor allem Unterstützung beim Erstellen der Modulabschlussberichte eher gründlich behandelt.
Es zeigt sich, dass die Relation zwischen den Themen in der Bildungswissenschaft und den gemittelten Fächern relativ ähnlich ist. Unterschiede bestehen jedoch deutlich in der Unterstützung einer forschenden Haltung, die in der Bildungswissenschaft stark ausgeprägt ist, in den Fachdidaktiken dagegen so gut wie gar nicht. Ebenso werden die eigenen Entwicklungsschritte in der Bildungswissenschaft stärker thematisiert. Zudem liegen die Mittelwerte der Fächer insgesamt etwas unter denen der Bildungswissenschaft.
Vier der zehn Items bilden die Skala Bezug zum Lehrerberuf; die restlichen Aussagen werden einzeln betrachtet. Am geringsten wird insgesamt einem Zusammenhang zwischen den Studieninhalten der Fachdidaktiken und der Bildungswissenschaft zugestimmt, einem Zusammenhang, den die Studierenden selbst herstellen müssen. Die restlichen Faktoren – Bezug zum Lehrerberuf, Wertschätzung als Lehramtsstudent/in und Zweifel am Sinn des Studiums liegen im mittleren bzw. der Bezug der bildungswissenschaftlichen Inhalte zur Lehrerrolle, die Ausstattung mit nützlichem theoretischem Wissen sowie ein forschend-lernender Zugang zum Berufsfeld eher hohen Bereich der Zustimmung. Eine solche vergleichsweise niedrige Einschätzung des Bezugs zum Lehrerberuf am Ende des Praxissemesters erstaunt und ist nur damit zu erklären, dass Praktika nicht als Teil des Studiums betrachtet werden, dass also die Lernorte in der Bewertung Vorrang vor der Konstruktion eines Theorie und Praxis umfassenden Studiums haben.
Die fachspezifische Zufriedenheit wird mit sechs Aussagen erhoben, die aus dem Kreis der zehn fachunabhängigen stammen. Diese bilden sowohl für die erst- als auch die zweitgenannten Fächer eine Skala Bezug zum Lehrerberuf. Dabei zeigen sich die bekannten Unterschiede zwischen den Fächern: Im Fall der erstgenannten Fächer schneiden die Fächer X0, X6, X2, X9 und X3 sehr zufriedenstellen ab, das Fach X14 liegt ebenfalls noch im guten Bereich. In den beiden Fächern X1 und X5 wird kein Bezug zum Lehrerberuf genommen. Sehr ähnlich sieht es aus, wenn die zweitgenannten Fächer betrachtet werden.
Die Absolvent/inn/en des Praxissemesters glauben, die Fähigkeiten der Standards Erziehung und professionelles Selbstkonzept in hinreichendem Maße erworben zu haben. Die Werte des Standards erreichen fast Werte von "eher gut", was allerdings nach der längeren Praxisphase, in der die Studierenden darauf den höchsten Wert legen, nicht wirklich hoch genug. Unterricht Dagegen haben die Kompetenzen der drei Standards Diagnose und individuelle Förderung, Forschung sowie Innovation noch beträchtlichen Spielraum für Entwicklung – was in Letztgenanntem unbedenklich ist, da auch das Praxissemester mit einer viermonatigen Dauer eher weniger Möglichkeiten bietet, sich hierin zu erproben.
Die Standards variieren zwischen den Schulformen praktisch nicht.
Nach subjektivem Empfinden die Kompetenzen aller Standards außer Diagnose und individuelle Förderung über die Zeit des Praxissemesters ansteigen. Am deutlichsten ist dies in der Entwicklung des professionellen Selbstkonzepts, untereinander vergleichbar gefolgt von den restlichen – kaum merklich flacher ist die Kurve für Erziehung. Die Anstiege fallen bei den Studierenden der unterschiedlichen Schulformen gleich aus.
Die Einschätzung der berufsbezogenen Aspekte hat zum ersten und dritten Messzeitpunkt eine unterschiedliche Faktorenstruktur. Für den Vergleich werden daher alle 10 Items zu einem Faktor Bezug zum Beruf zusammengefasst. Die Zufriedenheit mit dem Berufsbezug liegt zu beiden Messzeitpunkten sowohl in der Gesamtstichprobe als auch den Studierenden der verschiedenen Schulformen nur zwischen "stimmt weniger" und "stimmt eher". Das Konstantbleiben des wahrgenommenen Berufsbezugs zeigt – wie auch schon das Absinken in vorangegangenen Kohorten – die Bewertung von Praktika als ein Ausbildungselement außerhalb des Studiums.
Grundsätzlich wird der Berufsbezug nach der Praxisphase geringfügig besser eingeschätzt als davor. Die an zweiter Stelle genannten Fächer sind einer sehr viel größeren Veränderung der Bewertung unterlegen. Auch hier zeigt sich insgesamt ein leichter Anstieg. Sehr deutlich fällt er in den Fächern X0, X11, X7 und etwas weniger ausgeprägt in X18 aus. Für die beiden Fächer X1 und X10 ist ein ebenso deutlicher Abstieg zu verzeichnen, der sich geringfügiger auch in X12 wiederholt. Die restlichen Fächer verlaufen flach, also ohne nennenswerte Änderung. Fach X0 erzielt hier besonders gute Endwerte.
Aus der Reihe der Standards der LZV lassen sich die Standards 1 (Unterrichten), 2, (Diagnose und individuelle Förderung) und 3 (Erziehen) mit einer Varianzaufklärung von zwischen 13,0 und 20,7% vorhersagen.
Standard Unterrichten: Je besser die Unterrichtsvorhaben in den Vorbereitungsseminaren im erst- und zweitgenannten Fach geplant wird und je eher die Ziele, Inhalte und Aufgaben des Praxissemesters im Vorbereitungsseminar der Bildungswissenschaft thematisiert werden,desto besser fällt der Standard Unterrichten aus.
Standard Diagnose: Je eher das Thema Unterrichten im Vorbereitungsseminar der Bildungswissenschaft behandelt wird und je eher die Ziele, Inhalte und Aufgaben des Praxissemesters im Vorbereitungsseminar der Bildungswissenschaft thematisiert werden, desto besser fällt der Standard Innovieren aus.
Standard Erziehen: Je höher der Standard zu t1 bereits ausgeprägt ist; je eher außerunterrichtliche Maßnahmen in den Vorbereitungsseminaren im erst- und zweitgenannten Fach behandelt werden; je weniger das Thema Bewertung und Rückmeldung in den Vorbereitungsseminaren im erst- und zweitgenannten Fach thematisiert wird; je eher im Vorbereitungsseminar der Bildungswissenschaft eine Forschende Haltung gefördert wird; je weniger das Thema Bewertung und Rückmeldung im Vorbereitungsseminar der Bildungswissenschaft thematisiert wird, desto besser fällt der Standard Erziehen aus.