Das Projekt "DaZ im Kontakt - mit der Praxis, mit den Fächern" wurde vom Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, ein von der Stiftung Mercator initiiertes und gefördertes Institut an der Universität zu Köln, finanziert und begleitet. Es verfolgte die Stärkung von Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache in der Lehrerbildung im Zusammenhang mit den etablierten "DaZ-Modulen" in der Lehrerbildung.
Es richtete sich an Lehramtsstudierende der TU Dortmund im Fach Chemie.
Das Projekt verfolgte das Ziel, Deutsch als Zweitsprache als Aufgabe des Unterrichts aller Fächer – und somit der Lehrer/innen aller Fächer – zu etablieren. Exemplarisch umgesetzt wurde dies hier durch die inhaltliche Zusammenarbeit (zunächst) dreier Fächer mit Fokus auf der Zusammenarbeit zwischen Deutsch und der Fachdidaktik Chemie einerseits und der Bildungswissenschaft andererseits.
Studierende sollten die Einsicht in die Notwendigkeit eines sprachsensiblen Unterrichts für alle, besonders aber für die Schüler/innen mit Migrationshintergrund entwickeln. Indem die Thematik sie durch ihr Studium wie ein roter Faden begleitet, sollte ein DaZ-Profilstudium für die beteiligten Studierenden ermöglicht werden, ohne dass dafür Modulstrukturen an der Hochschule neu geschaffen werden müssen.
Die beteiligten Studierenden haben in diesem Vorhaben schon früh im Studium in eigenen Praxiserkundungen die Realität und die Potentiale mehrsprachiger Klassen kennengelernt. Durch eine Konzentration des Orientierungspraktikums im ersten Studienjahr auf Fragestellungen im Kontext von Mehrsprachigkeit in der Schule konnten sie erstmals Deutsch als-Zweitsprache fokussieren; im später folgenden, für alle Lehramtsstudierenden obligatorischen DaZ-Modul erwarben sie systematisch den wissenschaftlichen Hintergrund. Die Studierenden konnten den roten Faden der DaZ-Thematik im Berufsfeldpraktikum, der Bachelorarbeit, im Praxissemester und in einschlägigen Vertiefungsseminaren im Master fortsetzen. Im zweiten Schritt sollten die erarbeiteten Seminarkonzepte auf andere Fächer übertragen werden.
Ein zugehöriges Promotionsvorhaben entwickelte und erprobte ein DaZ-Kompetenzmodell für Chemielehrkräfte. Dazu wurden Instrumente und Standardaufgaben unter fachbezogener DaZ-Perspektive entworfen, pilotiert und validiert.
Eine quantitative Begleit-Evaluation der Studierenden im längsschnittlichen Prä-Posterhebungen mit Kontrollgruppendesign wurde durchgeführt. Dazu wurden teilnehmende und das reguläre DaZ-Modul absolvierende Studierenden vor bzw. nach den DaZ-Elementen des Projekts befragt. Die zum Einsatz kommenden Fragebogen befassten sich schwerpunktmäßig mit der Akzeptanz der Angebote, der Einsicht in die Notwendigkeit sprachsensiblen Fachunterrichts und der subjektiven Einschätzung erworbener Kompetenzen.
Die Ergebnisse der Evaluation finden Sie hier.
Die im Rahmen des Projektes entstandenen Publikationen finden Sie hier.